Volkan Baran als Erinnerungsbotschafter für Völkermord von Srebrenica geehrt  

Am Samstag, den 17.6 fand in Dortmund der traditionelle Schweigemarsch zum Gedenken des Massakers von Srebrenica am 11.-19.07.1995 statt.

Mehr als 8.000 Männer und Jungen wurden 1995 in der von den UN eingerichteten Schutzzone ermordet, womit das Massaker heute als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gilt.

Bereits abgeschlossene Prozesse vor internationalen Gerichten zeigten, dass die Verbrechen nicht spontan erfolgten, sondern systematisch vorbereitet und durchgeführt wurden.

In Rahmen des diesjährigen Gedenkens in Dortmund verlieh der deutsch-bosnische Verein AMANET NRW dem Dortmunder Landtagsabgeordneten Volkan Baran den Titel „Erinnerungsbotschafter für den Völkermord von Srebrenica“, um sein Engagement für das Gedenken in den vergangen fünf Jahren zu würdigen.

Baran zeigte sich sichtlich überrascht und gerührt:

„Eine besondere Geste und Ehre. Ich bin dankbar, dass ich jedes Jahr eine Einladung zu dem Gedenken an den Völkermord in Srebrenica erhalte. Für viele der Menschen, die jedes Jahr mitlaufen, hat der Völkermord Auswirkungen, die bis heute anhalten. Väter, Großväter, Onkel, Söhne, Cousins, Brüder oder Ehemänner der Familien sind innerhalb von wenigen Tagen ermordet worden und fehlen.

Ich empfinde es als besonderen Vertrauensbeweis, dass sie mich dazu einladen in der Trauer bei ihnen zu sein.

Ich danke AMANET sowohl für die Auszeichnung, als auch für die Organisation des Schweigemarsches jedes Jahr. Es ist für uns als Einwanderungsgesellschaft wichtig, dass wir in unsere gemeinsame Erinnerungskultur die Erinnerungen aller Dortmunderinnen und Dortmunder miteinschließen.“

Hintergrund:

Die Veranstaltung wurde 2023 zum neunten Mal von AMANET NRW e.V. in Dortmund organisiert. AMANET ist ein deutsch-bosnischer Verein, der sich sowohl für das Zusammenbringen von Menschen in NRW mit Wurzeln in Bosnien, Herzegowina und Umgebung, als auch für die Aufnahme des Völkermords in Srebrenica in die deutschen Lehrbücher engagiert.

Bild: eyedoit