Queerfeindlichkeit präventiv begegnen

Statement zum queerfeindlichen Angriff an einer Dortmunder Schule:
Zu Beginn des Pride Months am 1. Juni, hatten drei Schülerinnen an einer Dortmunder Schule die Progress-Flagge (Regenbogenflagge mit Keil auf der linken Seite) gezeigt, daraufhin wurden sie von einer großen Menge Schüler:innen ausgebuht, verfolgt, beleidigt, in die Ecke gedrängt und geschlagen.
Öffentlich wurde der Übergriff über Social Media, mittlerweile hat sowohl die Bezirksregierung Arnsberg als auch die Stadt Dortmund der Schule Präventionsangebote gegen Queerfeindlichkeit unterbreitet.
Wir müssen aus meiner Sicht aber dafür sorgen, dass Aufklärungsangebote präventiv stattfinden und nicht erst nachdem Schüler:innen angegriffen oder diskriminiert wurden. Ich möchte, dass sich Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung und Identität an unseren Schulen sicher fühlen und entfalten können.
Queere Menschen haben gerade im schulischen Kontext noch immer mit viel Diskriminierung und Gewalt aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Identität zu kämpfen, was auch ihre psychische Gesundheit beeinträchtigt*, deshalb muss es unser Ziel sein, diese zu beenden.
Umso mehr bin ich beeindruckt vom Mut der drei Mädchen und finde es toll, dass sie sich für queere Themen stark machen. Wer Opfer queerfeindlicher Diskriminierung geworden ist, kann sich u.a. an das Sunrise in Dortmund wenden, die Beratung und Hilfe anbieten.
Für mich zeigt dieser Übergriff aber auch, dass es sich um ein gesellschaftliches Problem handelt, denn 8. Klässler:innen werden die Homophobie nicht aus eigenem Antrieb entwickelt, sondern Gehörtes wiedergegeben haben.
Hier müssen wir insgesamt mehr Aufklärungsangebote für alle Altersstufen schaffen, denn unsere Gesellschaft sollte ein Ort sein, an dem Toleranz gelebt und LGBTIQ*-Themen besprochen und thematisiert werden können.
*https://www.coming-out-day.de/informationen/fakten.html