Col(ou)rism (Tag 5)

Heute geht es um Colourism, also Rassismus gegen POCs (People of Colour) und BIPOC (Black Indigenous People of Colour), also im Grunde alle Menschen, die nicht-weiß gelesen werden.
Wie beim anti-asiatischen Rassismus, handelt es sich hier um eine Form von Rassismus, die Menschen explizit aufgrund ihres Hauttons ausgrenzt, abwertet und diskriminiert. Egal bei welcher Form von Rassismus, ist der Grundmechanismus, jemanden aufgrund eines Merkmals als „Anderer“ zu markieren, während man sich selbst zur Norm erhebt („othering“).
Es fängt bei kleinen Dingen an, wie dem Kommentar „Du sprichst aber gut Deutsch“, der Frage „Wo kommst du denn eigentlich her?“ bis hin zu racial profiling, was lebensbedrohlich werden kann.
Diese Situationen lassen die betroffenen Menschen spüren, dass sich nicht richtig dazugehören, dass sie sich rechtfertigen und ständig damit beschäftigen müssen, wie sie von anderen gesehen werden, anders als weiße Menschen.
Der Grund weshalb Weiße oft Alltagsrassismus leugnen, ist schlicht, dass sie ihn nicht erleben.
Diesen Unterschied nennt man auch #whiteprivilege, also weißes Privileg. Die amerikanische Wissenschaftlerin Peggy McIntosh nennt es auch den unsichtbaren Rucksack, deren Inhalt sie in über 40 Punkten aufschlüsselt. Ich gebe einen kleinen Auszug:
1. Meine Anwesenheit in Deutschland wird als normal und selbstverständlich betrachtet, niemand wundert sich über meine Deutschkenntnisse.
2. Wenn ich eine Wohnung/einen Job suche, stellt mein Weißsein kein Hindernis da.
3. Ich kann mit vollem Mund sprechen, ohne dass Leute behaupten, dass sei typisch so für Menschen meiner Hautfarbe.
4. Wenn ich einen Urlaub plane, muss ich mir keine Gedanken darüber machen, an welchem Ort ich als Weiße/r sicher bin.
5. Ich kann ein teures Auto fahren, ohne für kriminell gehalten zu werden.
6. Ich werde nicht gefragt, um für alle Menschen meiner Hautfarbe zu sprechen.
7. Ich kann Poster, Kinderbücher und Puppen kaufen, die die Hautfarbe meine Kinder widerspiegeln.
Die Liste ist um einiges länger, aber ich denke, das genügt um zu beschreiben, worum es geht.
Klar wird auch, dass wir alle in unserer Gesellschaft Rassismus lernen. Wir lernen z.B., dass es in Ordnung ist nicht-weiße Menschen beim ersten Treffen nach ihrem Stammbaum zu befragen (OK, du kommst aus Duisburg, aber wo kommen deine Eltern her? Auch Duisburg? Ja, aber deine Großeltern, wo kamen die denn her?…).
Wir können auch lernen uns selbst zu hinterfragen, festzustellen, wenn wir selbst uns rassistisch verhalten und dann etwas daran zu ändern. Lasst es uns anpacken!