Weiter geht es mit der Woche gegen Rassismus. Diesmal möchte ich etwas zu anti-asiatischem Rassismus loswerden: Corona hat dafür gesorgt, dass anti-asiatischer Rassismus einmal mehr besonders präsent wurde. Als „China-Virus“ wurde und wird Corona teilweise bezeichnet – auch die AfD-Fraktion im Landtag hat das Ursprungsland stets betont. Asiatisch gelesene Menschen wurden überall auf der Welt angefeindet und teils körperlich angegangen, weil man sie für Corona verantwortlich machte. Vollkommen absurd, aber leider gefährliche Realität für Asiat:innen und asiatisch gelesene Menschen.
Die Geschichte des anti-asiatischen Rassismus ist lang. Zu verzeichnen war er bereits während der Kolonialisierung, zu sehen in der der berühmten „Hunnenrede“ von Wilhelm II.. Während der NS-Zeit wurden auch die in Deutschland lebenden Chines:innen Ziel der hasserfüllten Rassenpolitik der Nazis. Bei den Anschlägen in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen 1991 und ’92 starben neben anderen auch viele Vietnames:innen. Die Liste der Gewalttaten ist lang.
Doch auch darüber hinaus sind asiatisch gelesene Menschen einer Menge Alltagsrassismus ausgesetzt. Absurde Vorurteile wie „alle Asiaten können Kung-Fu“ oder „alle Asiaten sind gut in Mathe“ gehören ebenso dazu, wie die stetige und überzogene Sexualisierung asiatisch gelesener Frauen. Asiatisch aussehende Frauen gelten als „exotisch“ und genau das schließt sie aus, macht sie zu „Anderen“ in unserer Gesellschaft (Stichwort „othering“). Es entmenschlicht sie.
Das zu sehen macht mich wütend, denn es geht gegen all das, für das ich mich einsetze: eine offene und solidarische Gesellschaft, in der alle einen Platz haben. Es bleibt nur das, was ich immer zu dem Thema sagen kann: Es muss sich etwas ändern.